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Klappe auf:

Drei unbekanntere Acts auf dem Hurricane & Southside Festival




 
 

text Robin Hartmann
fotos Till Petersen

Das nächste einschlagende Ding auf Großfestivals zu entdecken, ist nicht immer ganz realistisch, gerade wenn es sich dabei um so wohletablierte Geschwister-Riesen wie das Hurricane und Southside handelt.

 

Dass diese beiden Giganten aber auch nach über zwanzig Jahren nicht nur die Goodies aus Rock und Alternative sowie jede Menge Gewitter, Matsch und Wasserschlachten zu bieten haben, beweist sich mit einem – zugegeben – beherzten Scrollen durch die Niederungen des graphischen Line-Ups. Nicht grundlos schließlich haben z.B. Alt-J 2012 um 12:30 Uhr vor ca. 300 Halbwachen die White Stage bespielt – damals wohlgemerkt noch ohne Album. Nur ein Jahr später hörten ihnen 15.000 gespannt vor der Blue Stage zu. Hier also sind drei diesjährige Gründe, die lauwarme PET-Plörre schon früher am Tag gegen einen Platz vor der Bühne zu tauschen.

Gang of Youths

Australien hat in der Musikwelt gerade wieder viel zu bieten – und das muss trotz stetiger Upbeat-Pose nicht immer eitel Sonnenschein sein. Frontmann Dave Le’aupepe verarbeitet mit seiner Band in großer, hymnischer Geste die Gräben der schwindenden Jugend in all ihren schmerzhaften bis euphorischen Facetten. So wird es dieses Jahr schon besonders früh am Tag Zeit, die Löwenmähne zu kämmen und die Fäuste in humide Lüfte zu recken.

Hurricane: Samstag, 12:45 – 13:30 Uhr auf der Red Stage
Southside: Freitag, 15:00 – 15:30 Uhr auf der Red Stage

Gang of Youths veröffentlichten ihr zweites Album „Go Farther in Lightness“ vergangenen Sommer auf Sony Music.

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Yonaka

Gleich nach Gang of Youths beglücken euch dann sowohl im Norden als auch im Süden Yonaka. Das Quartett aus Brighton fegte schon vergangenes Jahr über sämtliche europäische Newcomer-Festivals und arbeitet nun auch auf den Majors am eh schon guten Image. „Dunkler Alt Pop mit harten Riffs“, sagen sie selbst. „Yonaka’s live shows are a biblical experience“, sagt die ja zumindest nicht immer mit Superlativen sparende NME. Es scheint die beste Zeit, dieser These auf den Grund zu gehen.

Hurricane: Samstag, 14:00 – 14:45 Uhr auf der Red Stage
Southside: Freitag, 16:00 – 16:30 Uhr auf der Red Stage

Yonaka veröffentlichten Ihre Debüt-EP „Heavy“ 2017 auf Atlantic Records UK.

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Parcels

Ha! Kommen wir zu einem absoluten Muss in dieser Liste, wenn die ersten beiden Acts euch dann doch – noch an den Campingstuhl getaped – entwischen sollten. Parcels beweisen, dass die Bee Gees irgendwie doch noch alive geblieben sind und sich optisch mit den Beatles gepaart haben. Wenn scharfe Oberlippenbärte musizieren könnten, würde es wohl so klingen. Wenn Club Mate Fernsehwerbung schalten würde, der Soundtrack dazu wäre wohl lautstark diese Band hinter verwackelten Tapeaufnahmen irgendeines semi-legalen 70s-Raves. Wenn ihr hier nicht hingeht und in eurer besten Schlaghose einen Spagat aufs Parkett grätscht, wissen wir auch nicht weiter.

Hurricane: Samstag, 17:00 – 17:45 Uhr auf der White Stage
Southside: Sonntag, 14:00 – 14:45 Uhr auf der White Stage

Parcels veröffentlichten ihre zweite EP „Hideout“ Anfang vergangenen Jahres auf Kitsuné.

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