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Klappe auf:

Drei unbekannte Acts beim Best Kept Secret Festival




 
 

text Robin Hartmann
fotos Ben Houdijk

Das Best Kept Secret Festival an der belgisch-niederländischen Grenze ist seit 2013 vielleicht zu dem mitteleuropäischen Großfestival für gemeine Alternative- Fans gewachsen.

 

Wem Festivals wie das Hurricane/Southside eine Nummer zu groß sind, der findet im Safaripark Hilvarenbeek nicht nur jede Menge Grün, Wasser und 25.000 entspannt feiernde Gleichgesinnte, sondern auch fünf hochkarätig, mit allem was der Indie-, Alternative- und Electronica-Zirkus des Jahres hergibt, besetzte Bühnen. Quasi so, als ob man andere Großfestivals all ihrer überflüssigen, halbtoten Riesenacts und Fehltritte entsiebt und aus den Sedimenten ein Best-Of-Lineup erstellt hätte.
 Wer aber zur sechsten Ausgabe dieses Jahr nicht nur die drei Evergreens der Szene – es geben sich u.a. die Arctic Monkeys, The National und LCD Soundsystem gleich alle am selben Wochenende die Ehre – feiern möchte, bekommt auch an den Vormittagen schon Einiges geboten. Hier sind drei Acts, von denen ihr später mal erzählen könnt, ihr hättet sie schon 2018 beim ersten Bier um 12 Uhr Mittags vor 200 anderen Verirrten gesehen. Klappe auf:

The Shacks

Gleich am Freitag der erste Grund rechtzeitig anzureisen: The Shacks nehmen sich dem Herrn sei Dank gar nicht erst ein fatales Beispiel an ihren phonetischen Namensvettern – der 60er-Katastrophen-Girlband „The Shaggs“ -, wenn der Bandname auch Kalkül sein mag. Gar nicht dilettantisch und geradezu hypnotisch ist hingegen der von Sängerin Shannon Wises Weltraumstimme und prägnantem Bass untersetzte Blues-Pop des Duos aus New York. In manchem Musikvideo fliegt dann auch gerne mal ein schlecht animiertes Ufo durchs Bild. Sympathisch.

Freitag, 15:00 – 15:45 Uhr auf Stage Five

The Shacks veröffentlichten ihr Debutalbum „Haze“ im März auf Big Crown Records.

Mehr auf FB: 
 facebook.com/shacksband

Isaac Gracie

Hier habt ihr euren nächsten langhaarigen Folk-Pop-Helden! Nach Vorbildern wie James Bay, George Ezra oder Lord Huron singt sich der 23-jährige Londoner sehnlich durch breit instrumentierte Ohrwürmer und bringt am Samstagmittag sicherlich die nach dem ersten Hangover kurz verloren geglaubte Euphorie und den Spaß am wochenendlichen Hippieleben zurück.

Samstag, 12:15 – 13:00 Uhr auf Stage Two

Isaac Gracie veröffentlichte sein Debutalbum „Isaac Gracie“ im April auf Universal.

Mehr auf FB: facebook.com/isaacgraciemusic

Let’s Eat Grandma

Nicht ganz so neu, aber allemal genauso spannend sind die nach unserem liebsten Grammatikfehler benannten Let’s Eat Grandma. Die Multiinstrumentalistinnen Rosa Walton und Jenny Hollingworth fangen ungefähr da an, wo aalglatter Radiopop sich verstört im Unterholz verkriecht und mischen ihrem ohnehin schon wilden Elektromix gleich die finale Portion Acid, Trap, Wahnsinn und gerne auch mal eine gewollt deplatzierte Blockflöte bei. Zeit also, sich am Sonntag direkt ordentlich defibrillieren zu lassen – stilecht zu Songtiteln wie „Eat Shiitake Mushrooms“ oder „Chimpanzees in Canopies“. Fuck yeah.

Sonntag, 13:45 – 14:30 Uhr auf Stage Three

Let’s Eat Grandma veröffentlichen ihr Zweitlingswerk „I’m All Ears“ Ende Juni auf Transgressive.

Mehr auf FB: facebook.com/thelegofgrandma