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Klappe auf:

Drei unbekannte Acts auf dem Melt Festival




 
 

text Robin Hartmann
fotos Melt Festival

Wie der Storch das Baby, so die Kräne die Musik: Wie jedes Jahr erglühen beim Melt die Fördermaschinen der Halbinsel Ferropolis auch Mitte Juli wieder ein schlafloses Wochenende lang in den grellsten Spektralfarben und ziehen aus einer Menge angesagter Acts auch den ein oder anderen Newcomer empor.

 

Alte Liebe rostet nun mal doch, aber wenn, dann eben zwecks Kulisse und niemals auf Kosten des seit jeher ausgewogenen Line-ups zwischen Pop-Sentimentalität und Techno-Finesse. Auch wenn die Stadt aus Eisen ruft und der Sleepless Floor wohl Ehrensache bleibt – hier sind drei noch unbekannte Acts, mit denen ihr trotzdem in einer kurzen Verschnaufpause liebäugeln solltet.

BLVTH

BLVTH produzierte bereits Beats für das aktuelle Casper Album und wird einigen noch schemenhaft als das Gesicht der jungen Hamburger Indieband In Golden Tears bekannt sein, die sich vor wenigen Jahren nach nur einem Album auflösten. Seitdem wechselte nicht nur der Alias, auch Hamburg wich Berlin und die Gitarre wurde von nebligen Synthies, Drumcomputer und Hip-Hop Attitüde ersetzt. Auf dem Melt wird nun endlich live propagiert statt produziert und wir streifen schon mal unsere Drake-Gedächtnisbomberjacke über.

Freitag, 18:45 – 19:15 Uhr, Superdry Sounds Stage



BLVTH veröffentlichte seine aktuelle EP „How To Delete Myself“ am 15. Juni auf Majestic Casual.

Mehr auf FB: 
 facebook.com/blvth

Santino Le Saint

Vielleicht noch nicht ganz ein Heiliger, aber stimmlich doch irgendwo zwischen den himmlischen Sphären Samphas und James Blakes gastiert Santino Le Saints schwebende Mixtur aus R’n’B und Pop. Der junge Londoner produziert und veröffentlicht seine Musik ausschließlich selbst, unter Mithilfe des eigens initiierten Künstlerkollektivs „Cloud X“. Für so viel ehrlichen community effort klatscht es sich dann aber eben doch gleich doppelt so gut. Can I get an Amen?

Samstag, 20:30 – 21:15 Uhr, Superdry Sounds Stage


Santino Le Saint veröffentlichte seine letzte Mini-EP „Xeno“ Anfang 2018 als self release.

Mehr auf FB: facebook.com/santinolesaint

Au/Ra

Man kennt das ja: Die Popstarts von heute werden immer jünger, schöner, talentierter – und selbst ist man irgendwie froh, nach zwei Jahren Übung endlich ein akzeptables, weil selbstironisches Cover von TotosAfrica“ auf die Lagerfeuerklampfe zaubern zu können. Die 15-jährige Ibizenkerin Au/Ra kurbelt dieses Karussell insofern neu an, als dass zwei relativ gradlinige Singles reichten, um die Teenagerin auf mehrere Millionen Spotify-Klicks zu katapultieren. Der typische Pop-Hype also, den auch vergleichbare Acts wie Aurora oder Sigrid schon meisterten? Am Freitagabend könnt ihr euch selbst ein Bild machen und nostalgisch die eigene Vorstadtjugend betrauern.

Freitag, 21:30 – 22:15 Uhr, Superdry Sounds Stage

Au/Ra veröffentlichte ihre Debüt-EP/Single „Outsiders“ Ende 2017 auf RCA.

Mehr auf FB: facebook.com/heyitsaura

Festivalfinder

Melt Festival 2018

13. – 15. Juli - Ferropolis


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