Am 8. Dezember trafen sich Vertreter*innen aus Politik, Kultur- und Sportbranche und Repräsentant*innen der europäischen Arenas, um gemeinsam über die Rolle von Stadien beim Wiederaufbau der Livebranche zu sprechen.
text Isabel Roudsarabi
fotos Danilo Rößger
lesezeit 3 Minuten
Die virtuelle Konferenz mit dem Titel #AGameOfTwoHalves wurde von der Arena Resilience Alliance (ARA), einer Taskforce der European Arenas Alliance (EAA), organisiert. In drei Panels und mehreren Keynotes sprachen dabei führende Kräfte aus Politik und Veranstaltungswirtschaft über die aktuelle, von der Pandemie geprägte Situation und ihre Auswirkungen auf die Arenas. Außerdem wurde die Bedeutung einer europäischen Zusammenarbeit betont und Lösungsansätze für den Neustart der Livebranche diskutiert.
Die Konferenz macht deutlich, dass eine Rückkehr der Veranstaltungsbranche auch dringend von einer Wiedereröffnung der indoor Arenen und Stadien abhinge. Nicht nur die Betreibenden selbst seien von der Schließung betroffen, auch Dienstleistende, Mitarbeitende, Freelancer, Künstler*innen und Fans leiden durch die Auswirkungen von Covid-19 auf den Livemarkt. In ganz Europa wurden 70% weniger Veranstaltungen durchgeführt, als noch im Vorjahr, was alleine in Deutschland einen 5,5 Millionen Euro Verlust für die Branche bedeutete, so Tamas Szucs, Direktor in der Europäischen Kommission für die Abteilung für Bildung, Jugend, Sport und Kultur, in seiner Begrüßungsansprache.
Außerdem seien Arenen wichtig für den nationalen und regionalen Tourismus, häufig barriereärmer als Festivals auf dem Acker oder kleinere Clubs und ebneten so mehr Wege für Inklusion bei Veranstaltungen.
Das bestätigte auch die erste Diskussion des Nachmittags: Ein Panel mit Tomasz Frankowski, MEP; Luca Scafati, Director Business Operations, Euroleague; Szymon Szemberg, CEO, European Hockey Clubs Alliance und Ole Hertel, Manager der Mercedes Benz Arena in Berlin, die über das Zusammenspiel von Produkt und Location und die bestmögliche vor-Ort-Erfahrung für Besuchende diskutierten.
Im zweiten Panel wurde vor allem über einen gemeinsamen, europäischen Weg gesprochen, die Livebranche wieder ins Rollen zu bringen. Olivier Toth, CEO von Rockhal in Luxemburg und Mitgründer der ARA erklärte:
"It is crucial that we keep the momentum going and harness this opportunity to ensure we move forward with a Pan European approach to facilitate the safe return of live events."
Zum Abschluss wurde eine Runde von IQ Magazine's Gordon Masson moderiert, in der es um konkrete Hürden und Lösungsansätze für die nächsten Monate ging. Gemeinsam mit Olivier Toth unterhielten sich Adrian Doyle, Board Member der EAA und Robert Fitzpatrick, CEO, The Odyssey Trust. Hier wurde vor allem eins deutlich: die Lobbyarbeit der Arenen gegenüber der Politik ist auch über die Pandemie-Zeiten hinaus unbedingt wichtig, um eine gemeinsame Stimme nach außen zu tragen. Besonders die Sicherheit, den eigenen Beruf weiter ausüben zu können und in Sachen psychischer Gesundheit zu Unterstützen, stünden weit oben auf der Agenda.
John Langford, President der European Arena Alliance (EAA), berichtet nach dem Event: „Arenas play a crucial role in communities right across Europe. With continued discussion and collaboration, we will create a framework that will help us to rebuild these important industries.” Die EAA repräsentiert 33 Arenen in 20 europäischen Ländern, einige davon über die Grenzen des Kontinents hinaus bekannt. In einem regulären Jahr, richten diese Venues, zu denen auch die Barclaycard Arena in Hamburg und die Mercedes Benz Arena in Berlin gehören, zusammen mehr als 2.900 Veranstaltungen aus. Die Organisation arbeitet außerdem eng mit der EU-Politik zusammen.
Wer die Konferenz verpasst hat, kann sie jederzeit auf dem YouTube-Kanal der European Arenas Association nachschauen.