Ein Wohnzimmer auf dem Berg. So bezeichnet die Bergfunk Open Air Crew ihr Festival selbst - und genau das wird vor Ort auch gelebt. Es geht familiär zu, man kennt sich, man lernt sich kennen und es geht vor allem darum, die kulturelle Landschaft in der Gegend zu prägen und entwickeln. Am Wochenende steigt die Sause zum neunten Mal und wir hatten noch ein paar kurze Fragen zu den aktuellen Baustellen in der Vorbereitung.
fotos Stephan Paul
Name: Caro
Alter: 29
Wohnort: Berlin
Tätigkeit: Gestaltung Werbemittel, Finanzen
Drei Songs, die bei dir aktuell rauf und runter laufen:
- Amber Run „5AM“
- James Vincent McMorrow „Rising Water“
- Post Malone „Goodbyes“
Drei Gründe, die dafür sprechen, beim Bergfunk Open Air zu arbeiten:
- Mitglied einer Bande sein. Jeder kann sich einbringen und bekommt noch ein hübsches Helfershirt
- Auch mal selbst auf, hinter und vor der Bühne zu stehen und an einem Projekt mitzuwirken. Man lernt immer dazu.
- Holz, Holz, Holz – es gibt immer was zu tun
Drei Gründe, die dagegen sprechen:
- Man muss kreativ sein, da die Budgets sehr knapp sind.
- Menschenphobie
- Mücken
Drei Dinge, die euch als Veranstaltende bei eurer Arbeit wichtig sind:
- Kultur für jeden zugänglich machen und dabei im Rahmen unserer Möglichkeiten nachhaltig sein.
- Professionalität trotz Dilettantismus .
- Mach‘s selbst! Jeder soll sich verwirklichen können.
Drei Dinge, die gestern auf deiner To-Do-List standen:
- Gestaltung vom Line-Up Shirt auswerten.
- Akkreditierung / Einlassbänder und Backstagepässe gestalten.
- Budgetänderungen diskutieren.
Drei Dinge, die heute auf deiner To-Do-List stehen:
- Einlassbänder für Herzenssache-Tickets gestalten.
- Dreierlei-Fragebogen beantworten.
- Sachbericht Bergfunk 2018 für den Verwendungsnachweis der Fördergelder schreiben.
Drei Dinge, die du während des Festivals zu tun haben wirst:
- Kassenführung, Wechselgeldnachschub etc.
- Akkreditierung (Gästeliste finalisieren, Backstagepässe bekleben und laminieren).
- Preislisten schreiben oder Hinweisschildchen, wie z. B. „ Ladezone - hier bitte rumstehen“.
Drei Horrorszenarien, vor denen du auf dem Bergfunk Open Air Angst hast:
- Verletzte
- Shut down durch Behörden
- Naturkatastrophen
Drei Dinge, die man auf dem Bergfunk Open Air, abgesehen von Konzerte schauen, tun sollte:
- Die Geschichte des Funkerbergs kennenlernen und ein Selfie auf dem schönen Gelände machen.
- Bierwagen „Wiesentränke“ besuchen, Veggi-Steaks und selbst gemachten Schnaps probieren.
- Beim Zwergfunk mal wieder Kind sein oder die eigenen Kinder abgeben.
Drei deiner schönsten Festivalbesuche aus den letzten Jahren:
- Rock im Grünen
- Jenseits von Millionen
- Immergut
Drei Acts, die du beim Bergfunk Open Air gern mal sehen würdest:
- Boy
- Giant Rooks
- Yvonne Catterfeld
Drei Festivalmomente, die du nie vergessen wirst:
- Der Funkspruch, als wir schon während der Konzerte wussten, dass das Bergfunk erstmalig keine Schulden macht - „Breakeven!“.
- Der Abriss von K.I.Z. 2011, bei dem ich meine in den Matsch gefallene Pfeffi-Flasche mit Weißwein abspülte (Antonia lobt mich heute noch).
- Die Glückseligkeit bei Band of Horses, als nach zwei Tagen Regen die Sonne rauskam.
Drei Festivals, die du in deinem Leben noch besuchen willst:
- Bergfunk 2032
- Pink Pop
- Fusion
Drei Dinge, die es auf Festivals geben sollte, aber bisher nicht gibt:
- Kostenlose Solar-Duschen für alle.
- Kletter-Spots und Baumhauslauben in Bühnennähe zum besser gucken.
- Ein Festival, bei dem alles aus der Region kommt.
Drei Dinge, die du als erstes umsetzen würdest, wenn du Chef vom Festival deiner Träume wärst und unbegrenzt Budget hättest:
…am Festival meiner Träume basteln wir ja schon.
- Leute entschädigen, sodass wir alle davon leben können und genug Zeit haben, uns richtig auszuspinnen.
- Alles aus Solarstrom.
- Wasserversorgung schaffen und Leitungen zum Bergfunk-Festivalgelände verlegen.