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Der Traum vom Eigenheim

Aktion Kamp mit K beim Kosmonaut Festival


 
 

text Johannes Jacobi
redaktion Tina Huynh-Le
fotos Dominik Wagner, Sascha Krautz, Kosmonaut Festival 

Wenn alles gut geht, gibt es beim Kosmonaut Festival 2018 Bierkasten-Bühnen, Tannenbaumtrichter, Nichteinschlafübungen und eine Eisbahn. So zumindest stellen sich das diejenigen vor, die sich gerade mit ihren Kampideen für das Kosmonaut Festival bewerben. Wir haben ein paar der frisch gegründeten Architekturbüros befragt, um mehr zu erfahren.

 

Wie wir alle wissen, sind Festivals weit mehr als Headliner und Feuerwerk auf der Mainstage. Zu einem ordentlichen Festivalwochenende gehört auch und vor allem der Realitätsausbruch auf dem Campingplatz. Für die meisten Festivalgäste reicht da schon das eigene Zelt und ein Campingstuhl, es gibt aber auch Beispiele für völlige Eskalation. In diesem Falle werden ganze Wohnungseinrichtungen reingeschmuggelt, Wagenburgen gebaut und eigene Feste am selbst angelegten Gartenteich gefeiert.

Um die Kreativität auf dem eigenen Campingplatz anzuregen, hat das Kosmonaut Festival nun die Aktion „Kamp mit K“ ins Leben gerufen. Eine, wie wir finden, wunderbare Idee und genau das, was wir auf vielen Festivals hierzulande oft vermissen. Den Festivalgästen wird die Möglichkeit gegeben, ihr kleines Wochenendheim selbst zu gestalten.

In Kurzform funktioniert das so: Mit Freunden zu einem KAMP zusammenschließen, Facebook-Seite für das Kamp anlegen, HIER registrieren, die Seite mit Beweisen für eure Kamping-Kompetenz füllen und bei Freunden und Fans Likes sammeln. Ab 100 Likes gibt es dann Preise wie zum Beispiel eine Kamp-Fahne, ein eigenes Dixi Klo oder eine Bar mit Freigetränken.

Wenn das ganz OK klingt für euch, findet ihr hier nochmal alle Infos und das aktuelle Ranking der bereits angemeldeten Kamps: www.kosmonaut-festival.de/kamp

Bevor ihr euch allerdings Hals über Kopf anmeldet und dann wegen nichterbrachter Leistung auf Lebenszeit bei euren Freunden abgeschrieben seid, haben wir ein paar der bereits gemeldeten Kamps befragt, um einen Überblick zu bekommen. Die Pläne reichen von bodenständig bis Mondlandung. Aber macht euch selbst ein Bild.

Was steckt hinter eurem Namen?
KAMPignons: Kampignon ist die zweite Evolutionsstufe des Kamp. Für die Besten von den Besten. Das Glurac der Zeltlagerstätten sozusagen.
RandaleZentrale: Wir sind eine Studenten-WG in Lemgo, NRW. Da hier nicht so viel los ist, machen wir öfter WG-Parties und haben den Namen von unseren Gästen bekommen.
CulturK ohne K: Der Name soll signalisieren, dass sich bei uns jeder kulturell ausleben kann, der es (versuchen) möchte.

Wie soll euer Kamp ausschauen, wie soll es gestaltet/eingerichtet werden?
KAMPignons: Improvisatorischer Minimalismus. Bunt, zum Ausruhen UND Feiern. Wir wünschen uns ein ausgewogenes Verhältnis von Hängematten zu Barhockern.
RandaleZentrale: Unser Thema ist Weihnachten. Wir stellen uns einen Weihnachtsmarkt vor, mit allem drum und dran: Tannenbäume, Weihnachtsmann und Schnee wäre natürlich auch super.
Culturcamp ohne K: Unser Kamp sollte möglichst viel freien Platz zur kreativen Entfaltung lassen und eventuell auch inspirieren.

Was wird das wichtigste Feature in eurem Kamp?
KAMPignons: Bierspritzanlage zum Whiskey Pool! (Druckschläuche zum daraus Trinken, Duschen, etc.) + Wasserbierrutsche aus Plane und Sandhügel.
RandaleZentrale: Ein Tannenbaumtrichter statt einer Lichterkette, der sich quasi um den Baum schlängelt.
Culturcamp ohne K: Wir wollen auch andere Kultur als Musik zum Kosmonaut bringen und eine Bühne für diejenigen schaffen, die es bisher nicht auf die großen Bühnen geschafft haben. Außerdem sind Festival Shirts und Merch eine coole Sache. Sich selbst welchen zu machen, ist bestimmt eine besondere Erinnerung (für den Fall, dass man nach zwei Tagen Festival nicht mehr viel weiß).

Welche Aktivitäten können eure Fans im Kamp erwarten?
KAMPignons: Badespaß, Limbo (geistig & körperlich), Cocktailkurse, Speeddating, Reise nach Nirgendwo, Sinnlossuche, Mandalas zerreißen, Nichteinschlafübungen.
RandaleZentrale: Wir wollen gängige Festivalaktivitäten (wie Flunkyball) weihnachtlich gestalten. Z.B. mit einem kleinen Baum in der Mitte und man kann seine Wünsche auf dem Schoß vom Weihnachtsmann äußern.
Culturcamp ohne K: Die Aktivitäten unseres Kamps sollen möglichst auch beim einzelnen Kosmonauten liegen, wir sind offen für Vorschläge. Im Grunde geht es darum, sich auszutoben. Kartoffel T-Shirt Druck oder bemalen, Sticker gestalten, wir wollen eine Mini-Bühne für Künstler bieten und eine Leinwand zum verewigen.

Wenn ihr maximal 10 Euro ausgeben dürftet, in was würdet ihr diese investieren?
KAMPignons: Bier im Pappkarton. Aus den Kästen würden wir Sitzgelegenheiten und ein Schattendach bauen.
RandaleZentrale: Damit würden wir natürlich den Tannenbaumtrichter realisieren.
Culturcamp ohne K: Würden wir in einen Kasten Sternburg investieren, den Pfand zahlen wir auch aus eigener Tasche. Der Kasten würde dann als Bühne dienen.

Wie würde euer Kamp mit einem Budget von 1 Million Euro ausschauen?
KAMPignons: Backdrop: Mondlandschaft. Ach mit einer Mille machen wir gleich unser eigenes Festival auf. Da dürfen dann nur die koolsten Kamper rein und statt Kartenverkauf gibt es am Einlass einen Dänce-Style-Check. Hier würden wir natürlich auch eine echt fette Rutsche bauen.
RandaleZentrale: Für eine Million Euro würden wir eine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen bauen und eine riesige Schneekanone. Außerdem Geschenke für alle Besucher.
Culturcamp ohne K: Wir würden eine richtige Bühne mit Licht, Anlage und Co Einrichten. Eine offene Bar mit Frei-Sternis, eine professionelle T-Shirt-Druckmaschine, Laptops, an denen man jene designen kann, eine echte Wand, die besprayed werden kann und ein Dixiklo.

Kosmonaut Festival 2018
29. – 30. Juni / Stausee Rabenstein, Chemnitz

Tickets & Infos : kosmonaut-festival.de
Facebook: facebook.com/kosmonautfestival