fotos Zurück zu den Wurzeln
Du betrittst das Gelände als Gast und verlässt es als Teil der Wurzelfamilie. Nicht ohne Grund wundert sich die Crew nach dem Festival, warum es auf dem Gelände nichts aufzuräumen gibt. Uns wurde vom „Wurzelopa“ und seinem Team erzählt, was das Zurück zu den Wurzeln Festival so speziell macht und wie ein einzelner Vogel das komplette Festival kurz vor Start noch zum Umzug bewegt hat.
Dragan (Wurzelopa) / dabei seit dem Anfang (2012)
Business Development, Marketing, Sponsoring, Marktplatz– Orga und Leitung, Management, Booking
Angenehm
Unsere Gäste, unsere Gäste und nochmal unsere Gäste. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen. Was wir mit denen erlebt haben, ist einfach unglaublich und unbeschreiblich schön. Ich habe wirklich selten solche Gäste erlebt, die sich so mit unserer Philosophie identifiziert haben und uns so die Treue gehalten haben. Ein kleines Beispiel: Nach dem Festival, als alle Gäste weg waren, bin ich über den Campingplatz gefahren um abzuschätzen, wie viel Müllcontainer wir brauchen und wie lange das Aufräumen dauert. Das unglaubliche war, es gab nichts aufzuräumen. Der komplette Campingplatz war sauber. Das habe ich wirklich seit den 90igern nicht mehr gesehen.
Unangenehm
Uncool war, dass uns kurz vor dem Festivalstart unser Festivalgelände weggebrochen ist. Nach monatelanger Aufräum- & Aufbauarbeit, fiel den Umweltschützern plötzlich ein, dass sich da eventuell ein zu schützender Vogel ansiedeln könnte. Wir haben natürlich den Vogel bewundert, der sich an einem kleinen Festival einmal pro Jahr stört, aber die regelmäßigen Tiefflüge der dort ansässigen Bundeswehrkampfflugzeuge locker wegsteckt. Da braucht man schon starke Nerven, sowohl das arme Vögelchen als auch wir. Wir mussten deshalb 3 Wochen vor dem Festivalstart ein neues Gelände finden. Ist das schon eine Herausforderung die man nicht jeden Tag braucht.
Skadia / dabei seit 2014 (mit einer Pause zwischendurch aus beruflichen Gründen) / Organisation/Koordination der freiwilligen Helfer
Angenehm
Als ich 2016 das erste Mal über das mit Gästen gefüllte Gelände lief, war das einfach ein perfekter Moment. Die Sonne schien, ich sah in strahlende Gesichter, überall schallte Musik. In dem Moment dachte ich zurück an ein Telefonat das zweieinhalb Jahre zuvor stattgefunden hat: „Du, wir machen ein Festival. Mit Zelten und mehreren Floors.“ Die Idee erschien mir so irre, dass ich dabei sein musste – Und ich konnte selbst kaum glauben, dass es geklappt hatte.
Unangenehm
Das erste Zurück-zu-den-Wurzeln-Festival haben wir in einem Club in Berlin veranstaltet. Die Party war im vollen Gange, alles lief soweit gut und auf einmal, ich weiß heute nicht einmal mehr warum, stand der Betreiber des Clubs vor uns und drohte damit, den Strom abzustellen. Ich erinnere mich umso besser an das Gefühl der totalen Hilflosigkeit und den Gedanken „Es muss nur ein Schalter umgelegt werden – Und alles ist vorbei.“
Julie / dabei seit 2016 / Dekoteam und gelegentlich kümmere ich mich mit um die Helferorganisation
Angenehm:
Ich war eine Woche beim Aufbau da, und das hat fast schon mehr Spaß gemacht als das Festival selbst. Es war genauso wie man sich vorstellt, dass die Fusion früher war. Klein, ein bisschen verpeilt, super nette Leute. Es ist eine richtige Gemeinschaft entstanden. Unkompliziert und man hat so viele Freiheiten etwas zu bauen oder zu schaffen. Am schönsten war der Moment, als die Gäste auf das Gelände gekommen sind und sich alles was in den letzten Wochen aufgebaut wurde angeschaut haben.
Unangenehm:
Doof ist der Moment, in dem man merkt, dass Deko geklaut wurde. Es steckt so viel Arbeit und Liebe in der Dekoration vom Gelände und man kann auch nicht alles fest anbringen. Letztes Jahr wurde zum Beispiel ein altes, wunderschönes, elfenbein-weißes Telefon geklaut. So etwas ärgert einen einfach richtig!