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Angenehm unangenehm:

Geschichten vom Wasser mit Geschmack Festival


 
 

fotos Wasser mit Geschmack Festival

Ein paar Liter Rotwein und Omas Obstwiese, so fand das Wasser mit Geschmack Festival seinen Ursprung. Inzwischen hat das WMG schon fünf Jahre auf dem Buckel und das Orga Team hat schon so einiges erlebt. Was genau, das haben sie uns hier erzählt.

 

Anton Bahtinov / dabei seit Beginn / Booking, Marketing & Social Media

Angenehm
Woran ich mich immer wieder gerne erinnere, ist unsere Gründungsgeschichte. Wir saßen damals 2012, an einem verregneten Freitagabend, bei meinen Eltern im Wohnzimmer und tranken Rotwein. Viel Rotwein. Nebenher tönte, wie üblich, ein Soundcloud-Set aus der Anlage. Irgendwie kamen wir auf das Thema „Open-Air“ zu sprechen und wie geil es doch wäre, bei uns in Heubach eines auf die Beine zu stellen. Drei Liter später hatten wir auf dem Papier dann ein Grundstück (Omas Obstwiese), eine Bühne (kleiner LKW) und DJs (Kumpels) organisiert. Fehlte nur noch ein passender Name. 5 Liter und eine vollgekritzelte Mind-Map später war dann der Name „Wasser mit Geschmack“ geboren – wir dachten uns welcher Name ist nichtssagender und erinnert doch direkt an Sommer – es sollte ja zunächst eine geheime Party werden. Nun ja, aus dieser geheimen, kleinen Gartenparty auf Omas Obstwiese ist nun, 5 Jahre später, ein tatsächliches Festival geworden – das Wasser mit Geschmack Festival. Bleibt nur noch eines zu sagen: In Vino Veritas.

Unangenehm
Auch diese Geschichte stammt aus den Anfängen der Veranstaltung. Es ist Ende August 2013, wir befinden uns mitten im Aufbau für das erste Wasser mit Geschmack überhaupt. In den Monaten vorher haben wir fleißig Bändchen unter unseren Freunden verteilt und die Werbetrommel gerührt. In froher Erwartung auf zahlreiche Besucher stemmten wir die letzten Bauzäune gen Gelände und formten das Open-Air. Abschließend befestigten wir noch schwarze Bauzaunplanen an den Zäunen, um eine möglichst intime Stimmung innerhalb des Geländes zu schaffen und ungebetene Gäste draußen zu halten. Da die Obstwiese an einige Strebergärten angrenzte, blieb das ganze Geschehen natürlich nicht unbeobachtet. Etwa eine Stunde nachdem wir die letzte Plane befestigt hatten, rollte die Polizei an. Eine besorgte Heubacherin hatte sich bei der Polizei gemeldet und sich über eine verdächtige „Cannabis-Plantage“ in der Nähe ihres Strebergartens beschwert. Nach einem kurzen Plausch mit den netten Beamten war das Thema schnell erledigt und wir konnten unseren Aufbau rechtzeitig ohne weitere Komplikationen abschließen. Also nicht wirklich schlimm, aber etwas zum Schmunzeln.

Chen Hen Mai / dabei seit 2013 / Design

Angenehm:
In den Wochen vor dem Event basteln und werkeln wir immer gemeinsam von morgens bis abends in unserer Festival-Werkstatt. Als ich an einem Morgen als Erster kam und gemütlich auf dem Hof meinen Kaffee trank und einen Biss von meiner Brezel nahm, lief ein Pfau vorbei und inspizierte in aller Seelenruhe unsere Konstruktionen. Ein Moment – so unreal, dass ich ihn nie vergessen werde.

Unangenehm:
Ärgerlich war, dass ich die letzten Jahre während des Events selbst immer so fokussiert und angespannt war, dass ich nicht genug Zeit fand, um meinen Eltern und Geschwistern, die als Gäste vor Ort waren, zu zeigen, was wir alles in Handarbeit aufgebaut hatten. Das werde ich dieses Jahr definitiv ändern und mir auch die Zeit für die schönen Momente nehmen.

Jonas Hägele / dabei seit Beginn / Getränke/ Food, Technik, Grobes vor Ort

Angenehm
Die schönsten Momente sind für mich, wenn nach dem kompletten Aufbau die ersten Menschen auf das Gelände strömen. Wenn die Musik anfängt zu spielen und das Bier anfängt zu laufen, dann weiß ich, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat. In dieser Zeit bekommt man ein Gefühl zwischen Euphorie und kurzzeitiger totaler Erleichterung – schwer zu beschreiben.
Ein Moment, der für mich für immer im Gedächtnis bleiben wird, ist recht unspektakulär: Nachdem wir 2015 in die Stellung umgezogen waren und ich sah, dass die bestellten Bauzäune genau reichen würden, war ich einfach nur glücklich.

Unangenehm
Während eines schönen Aufbautages stellte ich unseren Transporter ca. 100 Mal an die gleiche Stelle, lud aus und fuhr wieder los. Nur einmal war ich unachtsam und stellte den Ganghebel nicht richtig auf „P“. Als ich ausstieg, hörte ich wie Reifen über Kies knirschten. Das Auto rollte rückwärts los. Ich hatte keine Chance es zu stoppen und es rollte ca. 50 Meter und hüpfte über einen Absatz, wo es dann endlich stoppte. Zum Glück ist Niemandem etwas passiert. Auf den Schock mussten wir erst einmal eine Pause machen und ein kühles Bier schnappen. Seitdem benutze ich immer zusätzlich die Handbremse.

Matthias Kiwus / dabei seit Beginn / Ticketing & Verwaltung

Angenehm
Einen wahrlich magischen WMG-Moment, an den ich mich immer wieder sehr gerne zurückerinnere gab es bei der zweiten Ausgabe des Festivals, damals noch auf Omas Obstwiese. Das Wetter meinte es in jenem Jahr gar nicht gut mit uns. Es war ein trüber, trister Tag und Regenschauer zogen immer mal wieder über das Gelände. Wasser schwabbte von den Zeltdächern – der Boden durchweicht und schlammig und das Publikum mit Regenjacke, Regenschirm und Gummistiefeln bewaffnet. In einer kurzen Regenpause gegen späten Nachmittag schaffte es die Sonne überraschenderweise sich dann doch für ein paar Minuten durchzukämpfen und diese in einen ganz besonderen Augenblick zu verwandeln. Man hatte das Gefühl, die wenigen Sonnenstrahlen trafen wie gewollt nur das Festivalgelände, während der Rest trüb blieb. Die Besucher feierten den Moment, der DJ legte nochmal eine Schippe drauf – Konfetti, Extase, im Vordergrund baumelten die Buchstaben unseres vom Wind in Mitleidenschaft gezogenes Schriftzuges „natürlich elektronisch“ und im Hintergrund der weite Blick über das regnerische Remstal.

Unangenehm
Eine Geschichte, die mich geärgert hat, war der Moment, als man im letztes Jahr zwei alkoholisierte, junge Männer beim mutwilligen Zerstören der Dekoration bzw. in diesem Fall einer Brücke, erwischt hatte. Das ist unglaublich ärgerlich und nicht zu begreifen, vor allem wenn man weiß oder sich vor Augen führt, wie viel Zeit, Arbeit, Kreativität und Herzblut das Orga-Team und die vielen ehrenamtlichen Helfer in jeden selbstgebauten Gegenstand stecken. Das muss einfach nicht sein.

Michael Schlenker / dabei seit Beginn / Sponsoring/ Marketing

Angenehm
Nach der Veranstaltung letztes Jahr hatte das Team sich am Montag zur Nachbesprechung beim lokalen Asiaten – dem „Goldenen Adler“- getroffen. Nach einigen Gläsern Pflaumenwein beschlossen wir in die Stellung (Veranstaltungslocation) zu gehen und ein kleines Lagerfeuer zu starten. Es Endete damit, dass wir einen kleinen Teil unserer Deko (alles aus recyceltem Holz) aufgetürmt hatten und ein doch nicht so kleines Feuer entstand. Dabei durchlebten wir noch mal alle Erinnerungen und Emotionen an die super Tage vor und während des Festivals! Hier in der Runde entstand dann bereits die neue Leitidee für das Event 2017: Wir lassen uns auf den Meeresgrund treiben.

Unangenehm
Das Highlight in negativer Hinsicht gab es am Tag vor dem Event 2015. Die Vorbereitungen liefen gut und soweit waren wir fast startklar. Meine Freundin zählte unsere Wertkarten durch um diese vorzubereiten. Irgendwann kommt sie zu mir und sagt, ich solle mal den „Kartenwert“ nachzählen. Nach dem fünften mal rechnen mussten wir uns eingestehen, dass die 20€ Wertkarte tatsächlich nur 19€ wert hatte… Nach riesigem Stress und einigen unangenehmen Telefonaten konnten wir zum Glück noch eine lokale Druckerei finden, die eine Samstag-Frühschicht einlegte und uns die richtigen Karten bis 12.00 Uhr zum Festivalstart nachlieferten.