Liebes Tagebuch, hoffentlich hat heute niemand mitbekommen, dass ich doch nicht joggen war. Was ich aber heute erlebt habe, reicht locker für eine ganze Woche. Heute ist so viel passiert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll, aber irgendwie schon: beim Klos im Hals.

Beim ersten Programmpunkt „Atlas Festival (UKR) – Festivalarbeit in Kriegszeiten“ hat Vlad Yaremchuk von Festivals in Kriegszeiten und vom Krieg erzählt. Aber vor allem hat er vom Wert der Kultur gesprochen. Was Kultur in Zeiten von Krisen und Kriegen bewegen kann, aber auch was die Menschen dahinter bewegen können. Es ist ein charmant rübergebrachtes Wachrütteln, was dann doch sehr deutlich macht, wie schnell sich Perspektiven, Probleme und Aussichten drastisch verändern können. Ein Faktor, der so deprimierend wie auch inspirierend ist und der vermutlich noch einige Tage nachhallen wird. Interessant wird der Gedanke vom Wert der Kultur, wenn die Klammer sich schließt mit Daniel Schneider bei der Popkomm Diskussionsrunde, bei der der Politiker unter’m Strich vom Wert der Kultur in Deutschland berichtet hat: inhaltlich aber auch geldlich im Sinne von Förderung. Wie gesagt, andere Probleme.

Aber gut, wir sind hier nicht bei der Süddeutschen, sondern in meinem Tagebuch, daher: good times und davon gab es jede Menge. Denn was zum Teufel war denn das bitte bei La Jungle. Wie sehr kann einem in einer Stunde der Schädel leer geblasen werden. Unter uns: La Jungle ist mein Tekkno. Quote me.
Aber wäre das nicht schon krass genug, wurden heute – festhalten – die ersten BIER-LAUF-GEWINNER*INNEN der Welt gekürt. Anlauf hat zugegeben gehakt, 3 Regeln sind eine Hürde, aber 70 Leute haben da kollektiv eine Lösung gefunden (es wurde wohl auch geschummelt).
Was mich aber besonders freut, ist, wie motiviert hier die Team-Challenges angegangen werden, die goldenen Umschläge gesucht werden, um die vier Karten fürs nächste Jahr zu gewinnen. Das Forrest Funk hat mir erzählt, dass sie unbedingt gewinnen wollen, weil sie nächstes Jahr Helfer*innen hier mit her nehmen wollen, um etwas zurückzugeben. Wie süß können Menschen sein?

Über die Rückenschmerzen haben dann Blazeys Dancemoves hinweggeholfen, über die Scham mit dem OBS, Futur2, dem SNNTG und dem Lunatic beim Festival Pubquiz zu verkacken nicht. Hessen hatte aber auch von einen dollen Mengenvorteil. Reden wir nicht drüber.

Leider habe ich es heute nicht einmal auf die Rutsche geschafft und wenn ich mir anschaue, wie voll die Programmpunkte waren, ging es wohl vielen so. Na ja, morgen ist auch noch ein Tag. Hab dich lieb Tagebuch. Gute Nacht.

P.S.: Vlad hat übrigens auch erzählt, dass keine Spende zu klein ist. Mit 10 Euro bekommen sie eine Person aus der Ukraine raus und weg vom Krieg. Mit. 10. Euro.